Fachtherapien in der Kinder- und Jugendpsychiatrie
In unserer Klinik sind die Fachtherapien eine wichtige Säule in der Behandlung der Patient*innen.
Das Fachtherapie-Team ist im stationärem, teilstationären und ambulanten Bereich mit einer Vielzahl an therapeutischen Angeboten tätig.
Zur Fachtherapie werden folgende Berufsgruppen gezählt:
BewegungstherapieErgotherapie
Heilpädagogik
Oecotrophologie
Logopädie
Künstlerische Therapien
Bewegungstherapie
Unser multiprofessionelles Team, bestehend aus Sportwissenschaftler*innen, Motopäd*innen und Physiotherapeut*innen bietet sowohl Indoor als auch Outdoor ein umfangreiches bewegungstherapeutisches Angebot in Gruppen- sowie Einzelkonstellationen an.
Die Gruppen werden hier stationsübergreifend als auch stationsgebunden angeboten. Unsere Arbeit setzt an der Erlebnis- und Erfahrungswelt und an den Stärken der Kinder und Jugendlichen an. Unter gezielter therapeutischer Anleitung können sie sich ausprobieren, eigene Fähigkeiten kennenlernen und erweitern.
Die Räumlichkeiten unserer Abteilung mit ihrem vielfältigen Materialangebot bieten den Patient*innen eine Vielzahl an Möglichkeiten positive Bewegungs- und Gruppenerfahrungen zu sammeln.
Mit Hilfe spezieller Verfahren stellen wir den Entwicklungsstand des Kindes bzw. Jugendlichen im Bewegungs- und Wahrnehmungsbereich fest und ermitteln den individuellen Förderbedarf. Hier geht es nicht nur um das Erkennen von Beeinträchtigungen, sondern auch um das Herausfinden von Fähigkeiten in oben genannten Bereichen.
In der Bewegungstherapie nutzen wir dazu folgende Testverfahren:
- Körperkoordinationstest (KTK)
- Motorik Test (MOT)
- AST (allgemeiner sportmotorischer Test)
- Bruininks-Ozeretzky-Test der motorischen Fähigkeiten (BOT 2)
- Dordel–Koch–Test (DKT)
- Deutsche Motorik Test (DMT)
- Müchner Fitnesstest (MFT)
- Motorik Modul
- Motorische Entwicklung im Vor- und Grundschulalter (MOVE)
Über die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, dem Material und den Partnern*innen werden Funktionen im Bewegungs- und Wahrnehmungsbereich sowohl angeregt und verbessert, als auch Eigen-, Sach-, Handlungs- und Sozialkompetenzen gefördert.
Zum therapeutische Einsatz kommen:
- Psychomotorik
- Sportgruppen
- Joggen
- Tanzen
- Mountainbiken
- Schwimmen für Anfänger und Fortgeschrittene
- Klettern (Bouldern/ Toprope)
- Turntrampolin/Großtrampolin
- Therapeutisches Boxen
- Muskelaufbau
- Entspannungstherapie
- Körperwahrnehmung
- Physiotherapie
- Manuelle Lymphdrainage
- Kinesiotaping
Ansprechpartner*innen Bewegungstherapie:
Ergotherapie
Die Ergotherapie unterstützt Kinder und Jugendliche dabei, eine größtmögliche Selbstständigkeit und Handlungsfähigkeit im Alltag zu erreichen, um somit die Lebensqualität zu verbessern und die Teilhabe in unterschiedlichen Lebensbereichen zu ermöglichen.
Die Fachkompetenz von Ergotherapeut*innen basiert auf einem ganzheitlichen Ansatz und berücksichtigt nicht nur die individuelle Zielsetzung der Kinder und Jugendlichen, sondern auch relevante Aspekte aus dem Umfeld und der Umwelt.
„Ziel ist, sie bei der Durchführung für sie bedeutungsvoller Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu stärken“ (Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V.).
Als Grundlage für die individuelle Planung und Gestaltung der Therapie werden die individuellen Wünsche, die wichtigsten Themen und die bedeutungsvollsten Aktivitäten ermittelt. Hierzu wird zu Beginn der Behandlung eine ergotherapeutische Anamnese erhoben, bei der ein Betätigungsprofil erstellt und eine Betätigungsanalyse durchgeführt werden kann.
Zur ergotherapeutischen Befunderhebung kommen folgende Testverfahren zum Einsatz:
- FEW-3
- FEW-JE
- ET 6-6
- M-ABC 2
- TEA-ch Ansatz
Mögliche Therapieziele sind:
- Verbesserung der motorischen Fähigkeiten (z.B. Grob-, Fein-, Grapho- und Visuomotorik, Geschicklichkeit, Koordination)
- Verbesserung und Erhalt der kognitiven Fähigkeiten (z.B. Konzentration, Aufmerksamkeit, Merkfähigkeit, Ausdauer, Arbeitstempo)
- Verbesserung der sozioemotionalen Fähigkeiten (z.B. Frustrationstoleranz, Selbstwertgefühl, Konflikt- und Problemlösestrategien, Selbstbild, Antrieb, Motivation, Gefühle erkennen und benennen können, Verantwortung übernehmen)
- Aufbau von Sozialkompetenzen (z.B. Regelverhalten, Impulskontrolle, Kontaktfähigkeit, Kritikfähigkeit, Konfliktmanagement, Kooperationsfähigkeit)
- Verbesserung der Handlungskompetenz (z.B. Handlungsplanung, Selbstorganisation, Arbeitsplatzgestaltung, Handlungsstrategien, Belastungsfähigkeit, Flexibilität, Sorgfalt, Werte, Interessen, Rollen)
- Förderung der Selbstständigkeit im Alltag und Verbesserung lebenspraktischer Fähigkeiten (Selbstversorgung)
- Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe
So vielseitig wie die Zielsetzung der Therapie sein kann, ist auch das inhaltliche Angebot und die Methodenvielfalt. Dabei findet die Therapie sowohl im Einzel- als auch im Gruppensetting statt. Zum Einsatz kommen:
- Training sozialer Kompetenzen
- Konzentrationstraining
- Entspannungstraining
- Skill-Training
- ADL-Training (Aktivitäten des täglichen Lebens)
- Elternberatung
- Holzwerkstatt
- Fahrradwerkstatt
- Sensorische Integrationstherapie
- Therapeutisches Bogenschießen
Ansprechpartnerin Ergotherapie:
Heilpädagogik
Heilpädagogik unterstützt Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit psychischen und kognitiven Beeinträchtigungen, Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten.
Heilpädagogik setzt an den Stärken an. Die Kinder und Jugendlichen bekommen Zugang zu ihren Ressourcen, erweitern ihre Fähigkeiten und entwickeln mehr Selbstsicherheit. In der Heilpädagogik ist eine wertschätzende, empathische Haltung wichtig, die eine positive Beziehung unterstützt, so dass die Kinder und Jugendlichen sich angenommen fühlen und öffnen können. Ein guter Zugang zum Erleben der Patient*innen gelingt über das Spiel, bildnerisches Gestalten und projektive Verfahren. Mit Hilfe dieser Medien können die Patient*innen ihr inneres Erleben ausdrücken, nehmen sich selber differenzierter wahr und erarbeiten Lösungen, die sie im therapeutischen Raum erproben können.
In der Gruppentherapie geht es darum, soziale Kompetenzen zu erweitern. Die Kinder und Jugendlichen bauen im Kontakt mehr Selbstsicherheit auf, üben Grenzen zu setzen, Regeln zu akzeptieren und erleben ein positives Gruppenmiteinander.
Heilpädagogik betrachtet, in welchem systemischen Kontext die Probleme auftreten und bezieht dabei das Familien- und Bezugssystem ein.
Die Heilpädagogik in unserer Klinik stellt eine Vielfalt an Methoden zur Verfügung, die orientiert an den individuellen Bedürfnissen und Voraussetzungen angewendet werden:
- Systemische Kinder- und Jugendlichentherapie
- Eltern-Kind-Interaktionsangebote
- (Sand-) Spieltherapie
- Entwicklungsdiagnostik
- Heilpädagogische Entwicklungsbegleitung
- Autismustherapie
- Unterstützte Kommunikation
- Soziales Kompetenztraining
- Entspannungstraining
- Pädagogische Kunsttherapie
- Stabilisierungstechniken
Ansprechpartnerinnen Heilpädagogik:
Oecotrophologie
In der Oecotrophologie wird ein breites Behandlungsspektrum rund um die Ernährungsberatung und Ernährungstherapie abgedeckt.
Schwerpunkte liegen vor allem bei der Behandlung von Essstörungen (Anorexia nervosa und Bulimia nervosa). Neben der fachspezifischen Beratung der Patient*innen werden die Betroffenen auf den jeweiligen Stationen, das Behandlungs- und Helfersystem und die Eltern miteingebunden.
Auch die Behandlung bei Adipositas wird zunehmend wichtig und wird in der Oecotrophologie in Einzelterminen und Gruppenangeboten ergänzt.
Mögliche Angebote:
- Beratungsgespräche
- Psychoedukation bei Essstörung
- Familiengespräche
- Coaching der Teams oder einzelnen Mitarbeitern
- Konzeptbesprechungen und Konzepterarbeitung in den Teams
- Einkaufstraining
- Gruppenangebote
Ansprechpartnerin Oecotrophologie:
Logopädie
In der Logopädie beschäftigen wir uns mit der Diagnose, Beratung und Therapie von Kindern mit Störungen und Beeinträchtigungen der Sprache, Mundfunktion, des Hörens und der Hörverarbeitung, der Stimme und des Sprechens, des Schluckens und der Nahrungsaufnahme, ebenso wie der späteren schriftsprachlichen Entwicklung. Was ist besonders an der Logopädie in der KJP? Da umschriebene Entwicklungsstörungen des Sprechens und der Sprache oft sekundäre Folgen nach sich ziehen, wie Schwierigkeiten beim Lesen und Rechtschreiben, Störungen im Bereich der zwischenmenschlichen Beziehungen, im emotionalen Erleben und im Verhalten, verstehen wir unsere Arbeit in der KJP systemisch und ganzheitlich.
Das bedeutet, es geht nicht nur um die Qualitätsverbesserung der Sprache, sondern vor allem auch darum, die Patient*innen zu unterstützen, indem wir gemeinsam die Bedürfnisse übersetzen, die hinter ihren Botschaften stecken.
So entsteht eine breit aufgestellte Kombination aus Gruppen und Einzelangeboten, die an die individuellen Bedürfnisse unserer Patienten angepasst werden kann.
Fachlich bedeutet dies neben klassisch logopädischen Verfahren auch eine Ergänzung aus körperorientierten Methoden für Kinder und Jugendliche:
- KOMM!ASS nach Ulrike Funke bei Austismusspektrumstörungen
- Neurofunktionelle Reorganisation nach B. Padovan bei umfassenden Entwicklungsbehinderungen
- Orofaziale Regulationstherapie nach Brondo/Castillo Morales bei Kindern mit Ess- und Fütterstörungen
- Traumasensitives Yoga nach Emerson/van der Kolk bei hochbelasteten Kindern und Jugendlichen
Ansprechpartnerin Logopädie:
Künstlerische Therapien
Unter dem Begriff Künstlerische Therapien werden verschiedene selbständige Therapieformen zusammengefasst, deren Therapieprozesse und die Gestaltung der therapeutischen Beziehung sich hauptsächlich im künstlerischen Medium vollziehen.
In der KJP sind dies die Kunsttherapie, die Musiktherapie und die Theatertherapie. Mit Hilfe künstlerisch-kreativer Materialien können die Kinder und Jugendlichen inneren Prozessen einen äußeren Ausdruck verleihen, um sie so greifbar und erlebbar werden zu lassen. Die wichtigsten Ziele sind die Förderung der Erlebnis- und Ausdrucksfähigkeit, der Selbstwahrnehmung und das Erlernen eines achtsamen Umgangs mit sich selbst, den anderen und den eigenen Grenzen.
Kunsttherapie
Die Kunsttherapie bietet ein breites Angebot zur kreativen Auseinandersetzung mit eigenen Themen. Mithilfe verschiedener Materialien und Gestaltungsmöglichkeiten können sich die Kinder und Jugendlichen künstlerisch ausprobieren, Entspannung und alternative Ausdrucksmöglichkeiten finden.
In der therapeutischen Begleitung dient die bildnerische Exploration außerdem zur Förderung und Erweiterung von Ressourcen, Antrieb, Selbstwert, Wirksamkeitserleben, Selbstwahrnehmung, Emotionsregulation, Spannungsabbau, positivem Erleben und eigenständiger Identitätsentwicklung.
Die Dialogebene zwischen Bild und Person hilft dabei Bezüge zu inneren Prozessen herzustellen und diese sichtbar und verständlich zu machen.
Hierfür werden unterschiedliche kunsttherapeutische Methoden und Techniken sowohl in Einzelsitzungen als auch Gruppensettings angewandt.
Ansprechpartner Kunsttherapie:
Musiktherapie
- Musik berührt uns und beeinflusst unsere Stimmung.
- Musik versetzt Körper und Seele in Schwingung.
- Musik begleitet unser ganzes Leben.
- Musik bringt zum Ausdruck, was wir oft nicht in Worte fassen können.
An diese Erfahrungen knüpft die Musiktherapie an. Meist fällt es den Kindern und Jugendlichen leichter, über die Musik in Kontakt mit sich und dem Gegenüber zu kommen und sich auf ganz unterschiedliche Art in der musikalischen Beziehung zu erleben. Die gewonnenen Erfahrungen verhelfen zu einer verbesserten Selbstwahrnehmung und vermitteln den Kindern und Jugendlichen das Erleben von Selbstwirksamkeit. Die therapeutische Spiegelung und die Resonanz auf ihren affektiven Ausdruck im Spiel führen zu der Erfahrung, gehört und verstanden zu werden.
Folgende Therapieangebote kommen zum Einsatz:
Einzel-Musiktherapie
Die Einzel-Musiktherapie ist ein nonverbales psychotherapeutisches Einzelsetting, das einen spielerisch-musikalischen Zugang zu den Gefühlen ermöglicht, eine ganz individuelle Ausdrucksmöglichkeit für das psychische Erleben der Kinder und Jugendlichen schafft und einen Raum zur verbalen Nachbetrachtung und Reflektion eröffnet.
In der therapeutisch begleiteten freien Improvisation auf einfach zu spielenden Instrumenten können die Möglichkeiten und Schwierigkeiten in der Kontaktaufnahme und Beziehungsgestaltung erkannt und verstanden werden. Dem Patienten werden impulsregulierende, stabilisierende, ich-stärkende und resonanzgebende Interventionen zur Verfügung gestellt, die zu einer verbesserten Impulsregulierung, zur psychischen Stabilisierung und zur Stärkung von Selbsterleben, Selbstwirksamkeit und Selbstbewusstsein beitragen.
Ansprechpartnerinnen Musiktherapie:
Abilene Cuevas
Frauke de Gruijter
Hörwerkstatt
Musiktherapeutisches Gruppensetting: Die Jugendlichen stellen selbst ausgewählte Songs in der Gruppe vor. Das gemeinsame Hören schafft einen gemeinsamen Erlebnisraum mit geteilter Aufmerksamkeit und mit gemeinsam erlebten Gefühlen.
Die gemeinsame Nachbetrachtung und Reflektion über die Wirkung, Kraft und individuellen Bedeutung der Lieblingsmusik stiftet Identität, verbessert die Selbstwahrnehmung und stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl. Die individuell gewählten Songs spiegeln die Bedürfnisse nach Trost, Motivationsunterstützung, Entspannung, Entlastung und Zugehörigkeit wider.
Singwerkstatt
Lieder können eine wichtige Ressource und Ausdrucksmöglichkeit sein. Sie können trösten, aufmuntern, Hoffnung oder Energie geben oder auch traurig sein. Ein Lieblingslied, welches mit einem besonderen Erlebnis verknüpft ist, ein neu entdeckter Song, welcher zur aktuellen Stimmung passt und mit dem man sich identifizieren kann. Die Jugendlichen können über das gemeinsame Singen Identität und Emotionen ausdrücken. Ein Song kann dabei in der musiktherapeutischen Arbeit einen sicheren Rahmen und Struktur schaffen. Der Wechsel zwischen den Ebenen der Musik und der Sprache fördert den Zugang zu Gefühlen und kann durch den Gebrauch einer bildhaften Sprache unterstützt werden.
Musik und Malen (MuM)
Musiktherapeutisches Gruppensetting: Die Gruppe hört ein selbst gewähltes Musikstück oder spielt eine gemeinsame Improvisation auf einfach zu spielenden Instrumenten. Das gemeinsame Spielen und Hören schafft einen Erlebnisraum mit geteilter Aufmerksamkeit und mit gemeinsam erlebten Gefühlen. Die Gruppe hat im Anschluss die Möglichkeit, die in ihrer inneren Vorstellung entstandenen Bilder auf Papier zu bringen. Es kann ein Gruppenbild oder ein individuelles Bild entstehen. Die anschließende Nachbetrachtung der Eindrücke, der Wirkung, Kraft und individuellen Bedeutung der Musik stiftet Identität, verbessert die Selbstwahrnehmung und stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl.
Theatertherapie
Die Theatertherapie ist ein erlebnis- und ressourcenorientiertes fachtherapeutisches Angebot, das die heilsamen Aspekte des Theaters mit Verfahren moderner Psychotherapie verbindet. Sie nutzt die Methoden des Theaters als therapeutische Werkzeuge um den Zugang zum eigenen kreativen Potential und den eigenen Ressourcen zu ermöglichen. Dabei steht der handlungs- und gegenwartsbezogene Aspekt im Vordergrund.
Die Kinder und Jugendlichen haben in der Theatertherapie die Möglichkeit in andere Rollen hineinzuschlüpfen und so verschiedene Verhaltensweisen auszuprobieren. Rolle und Bühne bieten einen Schutzraum, indem mit therapeutischer Begleitung und Unterstützung "probe gehandelt" werden darf.
Die Theatertherapie regt auf der symbolischen Ebene Veränderungsprozesse an, daher können sich die Kinder und Jugendlichen im "so tun als ob", freier und unbelasteter mit ihren Themen auseinandersetzen. Das Spiel ermöglicht ihnen verschiedenste Geschichten lebendig werden zu lassen, hierbei kann aus dem Fundus von Märchen und Mythen, Fantasiegeschichten, Träumen, Filmen, Theaterstücken, eigenen Texten, Musikstücken oder auch biografischen Ereignissen geschöpft werden.
Das aktive Spiel zeigt häufig dieselben Muster des Denkens, Fühlens und Verhaltens, wie sie in alltäglichen Situationen entstehen. So können Gefühle erlebt, Konflikte ausagiert und alternative Verhaltensweisen entwickelt werden.
Den jungen Menschen wird der Anreiz gegeben, sich in den jeweiligen Rollen anders oder neu zu erleben und sich so differenzierter einschätzen und kennen zu lernen. Dabei entdecken sie an sich andere Fähigkeiten und Talente und haben die Möglichkeit, den defizitären Blick auf sich selbst stückweise los zu lassen.
Im Spiel entwickeln sie für ihre Figuren Lösungen, die zunächst nur für die symbolische Ebene gelten, aber es entsteht das Bewusstsein, das es verschiedene Lösungen für ein Problem geben kann. Die erspielte Erfahrung können Veränderungsprozesse im eigenen Verhalten im Alltag anstoßen.