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CRA Workshops

Workshop 1: "CRA und Betätigungsorientierte Ergotherapie - Synergien bewirken"

Referent:

Markus Schmid, Leiter therapeutische Dienste, LVR-Klinik Viersen

Betätigungsorientierte Ergotherapie ist eine der derzeit wichtigsten inhaltlichen Weiterentwicklungen ergotherapeutischen Handelns. Sie hat zum Ziel, Menschen bei der (Wieder-) Gewinnung derjenigen Kompetenzen zu unterstützen, die sie für ihre ganz konkreten und alltagsrelevanten Handlungsschwierigkeiten benötigen, und das so unmittelbar und direkt am Problem wie möglich. In dieser Haltung besteht eine deutliche Übereinstimmung der beiden Konzeptionen.

Im ersten Teil des Workshops soll daher ein prägnanter Einblick in die Konzeption der betätigungsorientierten Ergotherapie gegeben werden.

Der zweite Teil soll dazu genutzt werden,

  • Schnittmengen der Ansätze herauszuarbeiten
  • Sich auszutauschen darüber, welche Erfahrungen und Arbeitsansätze bzgl. einer Nutzung der betätigungsorientierten Ergotherapie innerhalb CRA bestehen
  • Ggfs. Lern- und Entwicklungsfelder zu identifizieren, die im Netzwerk bearbeitet werden könnten.

Workshop 2: "Trampolin™: Praktische Einblicke in ein Gruppenangebot für Kinder aus und in sucht- und psychisch kranken Familien"

Referentin:

Tanja Elisabeth Schmitz-Remberg M.A.
Co-Chair Chapter Development, International Association for Social Work with Groups inc. IASWG
Schmitz-Remberg & Team
41065 Mönchengladbach
Mobil: 0049 173 5767460
www.schmitzremberg.com

Trampolin ™ ist ein Gruppenangebot für Kinder aus Suchtfamilien, welches im Rahmen eines Bundesmodellprojektes entwickelt und erforscht wurde. Eine wachsende Anzahl an bundesweiten zertifizierten Standorten implementiert dieses evidenzbasierte Programm und lässt somit den betroffen Kindern ein zielgerichtete Kurzzeitintervention zur Resilienzstärkung zukommen.

Im Workshop sind Sie eingeladen, einen praktischen Einblick in das Programm zu bekommen: erleben Sie ausgewählte, besonders effektive Methoden/Übungen, die den betroffenen Kindern helfen können, Widerstandskräfte aufzubauen und zu stärken.

Bitte bringen Sie die Bereitschaft zu "experimental learning" mit.

Workshop 4: Gemeindeintegrativ denken und Handeln - am Beispiel der Kulturküche im Herzen der Mönchengladbacher Altstadt und der Beschäftigung in einer Radstation

Referentinnen und Referenten:

  • Brigitte Bloschak, Stellvertretende Geschäftsführerin, Diakonisches Werk Mönchengladbach
  • Renate Beckers, Sozialarbeiterin, Diakonisches Werk Mönchengladbach
  • Norbert von Dahlen, Geschäftsführer Intres gGmbH, Integration und Rehabilitation Suchtkranker

In Mönchengladbach gibt es vielfältige Aktivitäten, um suchtkranke Menschen in Beschäftigung zu integrieren. Vorgestellt wird die Beschäftigung in einer Radstation, wobei der Arbeitsalltag der bestehenden Radstation am Bahnhof Mönchengladbach - Rheydt vorgestellt werden soll ebenso wie die Zielgruppe, Beschreibung der Tätigkeit, Erfahrungsberichte von Massnahmeteilnehmern, Aufgabe der sozialen Arbeit etc. Ein weiterer Punkt ist das Konzept für die neu geplante Radstation am Bahnhof Mönchengladbach.

Die in der Suchthilfe tätige gemeinnützige Intres GmbH hat 2013 die "Kulturküche" in Mönchengladbach eröffnet. Das Ziel ist die Zusammenführung sozialer Arbeit, Kultur und junger Kreativwirtschaft in einem quartiersbezogenen, inklusiven Projekt. KlientInnen der Intres, die Stabilität erlangt haben, benötigen und suchen eine Perspektive. Die Erfahrungen zeigen, dass der Schritt auf den ersten Arbeitsmarkt für die meisten ein zu großer ist. Das von einem Arbeitstherapeuten und einer Ökotrophologin betreute Projekt bietet für 10 bis 12 KlientInnen eine Betätigung im Café (Service und Küche). Die Bühne der Kulturküche wird regelmäßig von jungen Musikern aus der lokalen und überregionalen Musikszene bespielt. Ob Pop Musik, Singer-songwriter, Klassisches, Jazz oder Weltmusik, die Bühne ist offen für die unterschiedlichsten Genres. Die in den beiden Obergeschossen befindlichen Räum sind an Künstler und Kreative, die die möglichen Synergien eines solches Projektes nutzen wollen, vermietet. Die Kulturküche ist ein Ergebnis eines Quartiersentwicklungsprozesses. Akteure im Sozialraum formulierten das Ziel, eine spürbare Steigerung der Aufenthaltsqualität des öffentlichen Raumes zu erreichen zu wollen.

Workshop 5: "Sucht - Arbeit - Identität"

Referenten:

  • Özler Karatas, Jobcoach "kaufbar" gGmbH
  • Reiner Lennertz Leiter Suchtberatung Kontakt-Rat-Hilfe Viersen e.V., Geschäftsführer "kaufbar" gGmbH
  • Mario Trittin, Betriebsleiter "kaufbar" gGmbH

"Wer arbeitet, bewegt sich von sich selbst weg, durch die Welt hindurch, zu sich selbst zurück." Sören Kierkegaard

Arbeit, Beschäftigung und Tagesstruktur bieten über die Existenzsicherung hinaus die Möglichkeit, persönliche Kompetenzen und Interessen zu entdecken, zu fördern und zu entwickeln. Damit verbunden ist die Entfaltung von Persönlichkeit, da Arbeit, Beschäftigung und Tagesstruktur eine identitätsstiftende Wirkung beinhalten. Arbeitslosigkeit, Beschäftigungsmangel und fehlende Tagesstruktur können zu Verlust von Persönlichkeit und Identität führen und sind ein Risikofaktor für die Ausbildung von körperlichen und seelischen Erkrankungen - in diesem Sinne auch einer Suchterkrankung. Gleichwohl ist das Vorhandensein von Arbeit, Beschäftigung und Tagesstruktur ein wesentlicher Aspekt bei der Bewältigung einer Suchterkrankung.

Die "kaufbar" gGmbH ist ein Dienstleistungsunternehmen, in dem soziale, bildungsbezogene und beschäftigungspolitische Ziele verwirklicht werden. Die Erfüllung des Zwecks wird im Wesentlichen umgesetzt durch den Betrieb/das Angebot

  • eines Handelsgeschäftes, das der Wiedereingliederung von (Langzeit-)Arbeitslosen in das Arbeits- und Berufsleben dient,
  • von Werkstätten, vorwiegend zur Herstellung und Reparatur der im Handelsgeschäft angebotenen Waren,
  • von Transportunternehmen, die der Akquise der im Handelsgeschäft angebotenen Waren dienen,
  • von haushaltsnahen Dienst- und Werkleistungen.

Auf der Grundlage der Beschreibung des Dienstleistungsunternehmens "kaufbar" gGmbH und mittels der dort vorgehaltenen Arbeits- und Beschäftigungszusammenhänge wollen wir mit Ihnen die Notwendigkeiten entwickeln, die zur Überwindung von "Vermittlungshemmnissen" (entsprechend des § 16a des SGB II) und damit auch von Sucht beitragen. Insbesondere wollen wir dabei identitätsstiftende Aspekte berücksichtigen, welche innerhalb des CRA-Ansatzes wirken.

Workshop 7 "Achtsamkeitsbasierte Therapien in der Suchtbehandlung"

Referentin:

Fr. Dr. Annette Prinz, Oberärztin, LVR-Klinik Viersen

Achtsamkeit ist mittlerweile als wichtiger Heilungsfaktor in der Psychotherapie anerkannt. Das von Prof. A. Marlatt und Mitarbeitern entwickelte Gruppenangebot der Achtsamkeitsbasierten Rückfallprävention (MBRP) ist als Nachsorgeprogramm konzipiert. Es verbindet Elemente der Achtsamkeitsbasierten Therapie mit Elementen der Kognitiven Rückfallprävention.

Mit dem MBRP- Programm können Betroffene, die unter suchttypischen Denkfallen leiden, Techniken der achtsamen Wahrnehmung erlernen. Die Idee ist, Auslöser und habituelle Muster, welche "automatische" Reaktionen fördern und das Leben zu kontrollieren scheinen, wahrzunehmen.
Wir haben aus dem MBRP und MBCT- Programm Gruppensitzungen vereinfacht übernommen, um diesen Therapieansatz für unsere Patienten auf den Entzugsstationen nutzbar zu machen. Der Workshop gibt einen Einblick in dieses Therapieangebot.

Workshop 8 "Das Bonner Abstinenzerhaltungsprogramm BAEP - ein multiprofessionelles Behandlungskonzept der Alkoholabhängigkeit mit Disulfiram. Außenseiter oder Unverzichtbar?"

Referentin:

Frau Katja Kreuzberg, Oberärztin, LVR Klinik Bonn

Inhaltlich wird zunächst das Behandlungskonzept vorgestellt, dann gezielt auf eine Abgrenzung zu Anticravingsubstanzen eingegangen und im Weiteren verschiedene Fälle vorgestellt. Es wird diskutiert, warum oder warum nicht man in diesen Fällen Antabus geben sollte/könnte. Gerne können auch die Teilnehmer eigene Fälle zur Diskussion stellen.

Workshop 9 "Arbeit und Beschäftigung - Wege aus der Such (t) Krise"

Referent:

Martin Althoff, Geschäftsführung IBP e.V.
Interkulturelle Begegnungsprojekte
Geschäftsstelle Coesfeld

www.ibp-ev.de
www.billerbecks-bahnhof.de

Was kann die Soziale Arbeit für die Gesellschaft tun?

Viele theoretische Abhandlungen berichten über die Notwendigkeit suchtkranke Menschen gesellschaftlich zu integrieren, es fehlt jedoch leider häufig der Bezug zum realen Praxisalltag des Hilfesystems und zur Lebenswelt der Zielgruppe. Gesellschaftliche Veränderung wie der demografische Wandel und der zunehmende Fachkräftemangel in vielen Branchen weisen bereits seit längerem darauf hin, dass unsere Gesellschaft darauf angewiesen sein wird auch die Menschen in den Erwerbsprozess zu implementieren die am gesellschaftlichen Rand leben und dort auf die Unterstützung des Sozial- und Gesundheitswesen angewiesen sind. Der Workshop orientiert sich an erfolgreichen Praxisbeispielen im Münsterland. In einem Impulsreferat wird vorgestellt, wie mit Unterstützung der Sozialen Arbeit sinnvolle und hilfreiche regionale Dienstleistungen entwickelt werden können, bei denen sowohl die von einer Suchterkrankung betroffenen Menschen gewinnen, aber auch das unmittelbare Umfeld der jeweiligen Projekte von der sozialen Dienstleistung profitiert.

Workshop 10 "Bedeutung von Ernährung"

Referent:

Prof. Johannes Hebebrand, Klinikdirektor, Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters, LVR-Klinikum Essen/Universität Duisburg-Essen

Seit einigen Jahren wird intensiv an der Bedeutung der Ernährung für die seelische Gesundheit geforscht. Grundsätzlich gilt es hierbei zu unterscheiden zwischen den Auswirkungen komplexer Diätmuster (z. B. Mediterrane Diät), einer hypo- bzw. hyperkalorischen Ernährung und der Auswirkung spezifischer Nahrungsbestandteile auf psychische Störungen. Insbesondere die Mediterrane Diät hat sich als vorteilhaft im Hinblick auf Mortalität, kardiovaskuläre Erkrankungen und Typ 2 Diabetes mellitus erwiesen; einzelnen Untersuchungen zufolge ist sie auch protektiv im Hinblick auf die Entstehung einer Depression. Mehrere randomisiert kontrollierte Studien zum Vitamin D für die komplementäre Therapie einer Depression zeigen eine Wirksamkeit; die entsprechende Studienlage ist jedoch nicht einheitlich. Bei einer hypokalorischen Diät bzw. beim Heilfasten sind positive Wirkungen auf die Stimmung bekannt. In dem Workshop sollen Grundlagen zur Bedeutung der Ernährung vermittelt werden, wobei insbesondere auf Assoziationen zwischen Adipositas und psychischen Störungen und den Auswirkungen der Mediterranen Diät bzw. einer Supplementation mit Omega 3 bzw. Vitamin D eingegangen wird. Mögliche kausale Mechanismen (z.B. Inflammation, Mikrobiom, Vitaminmangelzustände) werden diskutiert. Gemeinsam sollen Ansätze erarbeitet werden, wie Patienten mit psychischen Störungen an eine gesündere Ernährung herangeführt werden können.

Workshop 11 "RADIUS - ein nachstationäres internetgestütztes CRA-Therapieprogramm"

Referenten/innen:

  • Stephanie Kunz, Martina Bertino, Bielefeld
  • Christoph Brosius, Berlin

RADIUS ist ein in Bielefeld-Bethel in Zusammenarbeit mit Herrn Brosius von der Firma "Circumradius GmbH" entwickeltes Internetprogramm, das Patienten nach der stationären Entzugsbehandlung im Rahmen des Community-Reinforcement Approach bei ihren motivationsfördernden Zielperspektiven unterstützt. Patient und Therapeut können sich jeder Zeit einloggen und so über die persönlichen ambulanten Kontakte hinaus in Verbindung bleiben. Über eine tägliche automatische Abfrage werden Befindlichkeit, Abstinenz und Suchtdruck erfasst. Für hinzugewonnene Abstinenzzeiten erhält der Patient eine „optische Belohnung“. Zudem können Risikosituationen eingegeben und Bewältigungsstrategien festgelegt werden. Über E- Mail können sich Patient und Therapeut austauschen.

Neben einer Einführung zum Thema internetbasierte Therapien und deren Stellenwert in der Behandlung insbesondere von Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen soll in diesem Workshop das RADIUS-Programm vorgestellt und erfahrbar gemacht werden. Hierzu wird es eine Live-Präsentation zusammen mit dem Entwickler des Programms, Herrn Brosius von der Firma "Circumradius GmbH" geben. Im Anschluss gibt es noch die Möglichkeit, auf der Grundlage unserer Erfahrungen über die Herausforderungen bei der Einführung sowie beim Gebrauch des Programms in der Praxis zu diskutieren.

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